Während sich die Automobilbranche zunehmend in einem Einheitsbrei verliert, sah die Welt vor einigen Jahren noch ganz anders aus. Als der Maybach 62 im Jahr 2007 vorgestellt wurde, war er ein absolutes Unikat. Er verkörperte die Spitze deutscher Ingenieurskunst und übertraf herkömmliche Luxuslimousinen wie Rolls-Royce und Bentley. Er war die Crème de la Crème. Doch als die „originalen“ Maybach-Modelle eingestellt wurden, ging es mit den Limousinen von Mercedes bergab.
Man kann nicht behaupten, dass die heutigen Mercedes-Maybach S680 schlechter sind als der Maybach 62, jedoch ist etwas Wesentliches verloren gegangen: der Charakter, der den neueren Mercedes-Maybach-Modellen fehlt. Das ist wirklich bedauerlich. Der Maybach 62 und auch der Maybach 57 waren mit modernster Technik vollgepackt und in deutscher Handarbeit gefertigt, was sie zu absolut perfekten Autos machte. Besonders bei älteren Kunden, die sich chauffieren ließen, war er beliebt. Doch auch in der Rapszene gewann er schnell an Bekanntheit und wurde auch bei jüngeren Leuten sehr geschätzt. Es ist wirklich schade, dass das Maybach-Programm nicht weitergeführt wurde.
Es gibt jedoch auch einen Vorteil, dass es diese Maybach-Modelle nicht mehr gibt. Während Rolls-Royce und Bentley durch ihre ständigen verbesserten Nachfolger extreme Wertverluste erlitten, war es beim Maybach anders. Aufgrund der relativ kurzen Bauzeit gibt es entsprechend weniger Exemplare, was den Maybach relativ wertstabil oder gar wertsteigernd macht.
Das hier vorgestellte Exemplar ist in einem unauffälligen Silberton lackiert und hat anstelle von getönten Scheiben Vorhänge, was dem Auto viel Charakter verleiht. Denn heute sind getönte Scheiben bei Limousinen Standard, und solche Vorhänge sieht man kaum noch. Auch die immense Länge des Autos verschafft ihm Charakter. Der Maybach 62 war nämlich ganze 50 cm länger als der Maybach 57, was bedeutete, dass man seine Beine fast komplett ausstrecken konnte.
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